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Tüten im Test: Plastik oder Papier

Plastiktüten gelten ökologisch als bedenklich, weil sie aus Erdöl hergestellt werden, weil das Recycling kaum funktioniert und weil die Tüte schnell im Müll landet. Doch sind die Alternativen wie Papiertüte oder Mehrwegtragetasche tatsächlich besser?

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Sie ist leicht, widerstandsfähig und bietet Platz für den Einkauf: die Plastiktüte. Vor 50 Jahren deutschlandweit eingeführt, ist sie seitdem die Nummer eins unter den Tragetaschen. Ihre Kontrahentin: die Papiertüte. Auch in sie passt viel rein. 1901 erfunden, gilt sie seit den 90ern als schick und umweltfreundlich und überzeugt mit ihrem Öko-Charme. Der jüngste Gegner: die Mehrwegtragetasche. Erste Prototypen von ihr gab es in den 70igern. Heute tritt sie an, um mit Stabilität und Fassungsvermögen zu punkten.

Welche der Taschen ist die umweltfreundlichste? Welche hält am meisten aus? Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe steht uns dabei fachmännisch zur Seite: "Wenn sie glauben, sie wissen schon, was bei dem Test rauskommt; ich glaube, da werden sie sich echt wundern."

Plastiktüte: wenig umweltfreundlich
Wie steht es um die Umweltfreundlichkeit der Plastiktüte? Viele der Tüten sind aus Polyethylen. Um sie herzustellen, wird Erdöl benötigt. Schlecht für die Umwelt und die CO2-Bilanz. Zudem landen viele der Tüten im Müll und werden verbrannt. Auch das ist neben ihrer extremen Säurebeständigkeit ein Minus für die Ökobilanz. Wird beispielweise ein Exemplar achtlos weggeschmissen, kann es bis zu 500 Jahre dauern, bis es sich vollständig zersetzt hat. Insgesamt schneidet die Plastiktüte eher schlecht ab.

Papiertüte: kaum besser als Plastiktüten
Die Papiertasche wird aus Holz hergestellt - ein Pluspunkt, denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Auch bei der Papiertüten-Entsorgung gibt es keine Probleme: Sie ist grundsätzlich recycelbar und in der Natur verrottet sie nach nur wenigen Wochen. Doch es gibt auch die Schattenseite der Papiertüte: Um sie stabil zu machen, wird bei ihrer Herstellung auf viel Material, Chemie und Energie gesetzt.

Die Deutsche Umwelthilfe hat die Ökobilanz der verschiedenen Tüten-Typen genau verglichen. "Die gängige Meinung, Papier sei generell besser als Plastik, stimmt nicht. Denn bei der Herstellung von Papiertüten sind besonders lange und damit reißfeste Zellstofffasern notwendig, die vorher mit Chemikalien behandelt werden müssen. Es muss viel Material eingesetzt werden, damit sie dieselbe Reißfestigkeit besitzen", erklärt Thomas Fischer. Im Gesamt-Vergleich schneiden also Papiertüten letztendlich kaum besser ab als Plastiktüten.

Mehrwegtragetasche: größter Ressourcenverbrauch
Mehrwegtragetaschen aus Polyester gibt es inzwischen in vielen Varianten und sie sind extrem stabil. Das Problem: Ihre Fasern werden synthetisch hergestellt und deren Basis ist Erdöl. Das hat natürlich seinen Preis, sagt Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe: „Mehrwegtaschen benötigen aufgrund ihrer Verarbeitung und Materialstärke gegenüber Einweg-Plastiktüten oder Papiertüten mehr Material, Ressourcen und Energie zur Herstellung.“ Die Mehrwegtragetaschen schneiden also zunächst am schlechtesten ab.

Haltbarkeit der Tüten
Doch ändert sich das, wenn man sie öfter verwendet? Um das herauszufinden, machen wir einen Haltbarkeitstest. Und zwar mit allen drei Tüten-Typen: Dazu nehmen wir Milchpackungen, mit denen wir die alle Taschen beladen. Welche von ihnen hält am meisten aus?

Plastiktüte: Schon beim Packen zeigen sich erste Macken. Die Tüte verbeult; reißt auf, der Henkel dehnt sich gefährlich. Auch wenn die Plastiktüte dreizehn Milchpackungen aushält: Letztendlich ist klar: So wandert die Plastiktüte eher in den Müll, statt sie erneut zu verwenden

Papiertüte: Auch diese ist nach dem Bepacken mitgenommen. Anfangs funktioniert alles gut. Die Plastiktüte bleibt stabil. Doch dann zerbeult das Papier und nach der achten Milchpackung bildet sich in der Tüte ein Riss. Die neunte Milchtüte gibt ihr dann den Rest. Sie reist völlig durch.

Mehrwegtragetasche: Im Test hält sie der Belastung locker stand; sie schafft es problemlos, fünfzehn Milch-Packungen zu tragen. Damit ist die Mehrwegtragetasche eindeutig die haltbarste und schneidet besser ab als ihre beiden Konkurrenten

Mehrweg- oder Baumwolltragetaschen rentieren sich nach mehrmaligem Nutzen
Ab wann rentiert sich di Mehrwegtragetasche ökologisch? Schließlich hat sie wegen ihrer Herstellung bisher die schlechtesten Werte. Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe: "Wir haben ausgerechnet, dass so eine Mehrwegtragetasche aus Polyester bereits nach drei Nutzungen umweltfreundlicher als die Einwegplastiktüte oder Papiertüte ist. Es gibt jedoch auch Kunststoffbeutel, da rechnet sich das erst bei der zehnten Verwendung."

Die gängige Baumwolltasche schneidet übrigens nicht ganz so gut ab. Um sie herzustellen, werden oft Wälder gerodet. Und auch der Wasser- und Energieverbrauch und der Einsatz von Pestiziden ist immens. Deswegen muss sie 20 Mal genutzt werden bis sie sich rentiert.

Die Deutsche Umwelthilfe rät dennoch grundsätzlich zur Mehrwegtasche. Und zwar egal, ob sie aus Baumwolle oder aus Plastik ist, sagt Fischer: "In der Regel halten solche Taschen zweihundert Einkäufe locker durch. Und deswegen ist klar: Je öfter man so eine wiederverwendbare Einkaufstasche benutzt, desto besser ist das die für die Umwelt und die Klimabilanz."

Quelle: http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=84139&key=standard_document_49806019

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Verpackungsabfälle, gemischte

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