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Entsorgung von Lacken und Farben – Unsere Entsorgungstipps

Ob in den eigenen vier Wänden nach der Renovierung oder beim Entrümpeln der Werkstatt: Privathaushalte und Gewerbetreibende stehen regelmäßig vor dem gleichen Problem: Wie werden übrig gebliebene Farben und Lacke richtig entsorgt?

Der Bußgeldkatalog sieht für die unsachgemäße Entsorgung von Chemikalien und Farbresten Bußgelder in Höhe von bis zu 5000 Euro vor (abhängig von der Menge und dem jeweiligen Bundesland). Wer Lacke und Farben nicht fachgerecht entsorgt, schädigt damit also nicht nur die Umwelt, er muss sogar ordentlich in die Tasche greifen.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, liefert der nachfolgende Ratgeber nützliche Entsorgungstipps für Farben und Lacke.

Die Entsorgung getrockneter Farben und Lacke

Im Anschluss an Renovierungsarbeiten, in den hintersten Ecken der eigenen Werkstatt oder im beruflichen Alltag wird man häufig mit alten Lack- und Farbresten konfrontiert. Weil es sich dabei aufgrund ihrer Zusammensetzung um sogenannte Problemstoffe handelt, sind bei ihrer Entsorgung einige Punkte zu beachten.

Bei der fachgerechten Entsorgung von Farben und Lacken, ganz gleich, ob sie Lösungsmittel enthalten oder nicht, kommt es ganz entscheidend darauf an, in welchem Zustand sie sich befinden.

Restentleerte Gebinde, die also nur noch letzte Reste von Farben und Lacken enthalten, dürfen über die gelbe Tonne oder den gelben Sack entsorgt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass alle Farben und Lacke richtig ausgehärtet und trocken sind. Restentleert heisst übrigens im Bereich der Entsorgung tropffrei und spachtelrein. Gebinde, Eimer, Dosen sind leer, wenn die Restanhaftungen oder Restinhalte weniger als 0,5 Prozent ihres Rauminhaltes betragen.

Wenn Sie aber noch alte Farben und Lacke übrig haben, müssen diese als Problemstoff gesondert entsorgt werden. Wer in puncto Entsorgung alles richtig machen will, sollte die Farb- oder Lackreste in getrocknetem Zustand vorsichtig aus dem Behältnis lösen. Die leeren Eimer oder Dosen gehören anschließend in den gelben Sack, die eingetrocknete Farbe/der eingetrocknete Lack sowie etwaige Farbroller, Pinsel und dergleichen in den Restmüll.

Tipps:

1. Lassen Sie die Farbe/den Lack trocknen. Das mindert den Entsorgungsaufwand. Farben und Lacke auf Lösungsmittelbasis sollten an der Luft, alternativ dazu in unbewohnten Räumen wie dem Keller oder einer Werkstatt, trocknen. Für lösungsmittelfreie Produkte ist der Standort egal, weil sie keine giftigen Dämpfe absondern.

2. Überprüfen Sie Ihre Werkstatt oder Ihre Lagerräume regelmäßig auf alte Farb- und Lackbestände, damit sie nicht austrocknen und noch weiterverwendet werden können. Die Behältnisse sollten unbedingt luftdicht verschlossen sein, damit die Farben und Lacke lange halten. Angetrocknete Lacke werden mit einem Schuss Verdünner wieder schön geschmeidig und bleiben dadurch haltbar.

Die Entsorgung flüssiger Farben und Lacke

Als Hobbybastler, Malermeister oder Betreiber einer Werkstatt, sammeln sich schnell größere Mengen alter Farben und Lacke an. Oft besteht nicht die Möglichkeit, mit der Entsorgung so lange zu warten, bis die Bestände vollständig ausgehärtet sind.

Das Problem: Für alle Lacke und Farben gilt: Die Entsorgung über den Hausmüll oder über die Kanalisation ist verboten!

Wer Inhaber eines Handwerksbetriebes oder einer Werkstatt ist, steht damit vor einem Entsorgungsproblem, denn häufig bleiben Restbestände der Anstrichmittel übrig.

Das Verbot zur Entsorgung von Flüssigfarben- und lacken beruht auf dem Schutz von Umwelt und Gesundheit, denn häufig enthalten Farben und Lacke giftige Bestandteile, die über die Atemwege in den menschlichen Organismus und über die Kanalisation in die Umwelt gelangen können.

Für die Entsorgung alter Farben und Lacke kommen verschiedene Entsorgungswege infrage. Dazu zählen die Entsorgung über einen Wertstoffhof, über eine mobile Schadstoffsammlung, über private Entsorgungsunternehmen oder ggf. auch über den Händler, über den die Farbe und Lacke bezogen worden sind.

Das betrifft aber nicht nur Farben und Lacke in ihrer Reinform, sondern auch das verwendete Malerwerkzeug sowie das Wasser/Verdünnungsmittel, mit dem das Zubehör gereinigt worden ist. Weil es nach der Reinigung mit Schadstoffen belastet ist, muss die Entsorgung über einen dieser Abfalldienstleister stattfinden.

Privatpersonen, die Lacke und Farben in geringen Mengen entsorgen möchten, können das in der Regel kostenlos über die kommunale Problemstoff - Entsorgung tun. So stellt das Chemikaliengesetz zum Beispiel sicher, dass der Handel Kleinmengen an Farben und Lacken kostenlos zurücknehmen muss, die mit einem Gefahrensymbol versehen sind. Abgesehen von diesen Mindestbedingungen zeigen sich die Händler häufig kulant und nehmen auch Farben und Lacke zurück, die dieses Symbol nicht tragen.

Ferner kommen mancherorts Sammelmobile zum Einsatz, die den Sondermüll bequem von zu Hause abholen. Private Haushalte können ihr Malermaterial im Rahmen einer bestimmten Freimenge abholen lassen, ohne diesen Service bezahlen zu müssen.

Betriebe, in denen Reste in größeren Mengen entsorgt werden müssen, wie es etwa in einer Werkstatt oder einem Malerbetrieb der Fall sein kann, müssen dagegen mit hohen Kosten rechnen. Es kann sich deshalb durchaus lohnen, Preise zu vergleichen.

Tipp:

Falls Sie mit dem Gedanken spielen, eine Werkstatt, einen Renovierungsservice oder ähnliches zu öffnen, informieren Sie sich vorab über einen geeigneten Standort, der Antworten auf die Entsorgungsfrage liefert.

Wann entsorge ich wo – die Übersicht

1. Getrocknete Farben und Lacke über die Problemstoff-Entsorgung: Restentleerte Gebinde in den gelben Sack oder die gelbe Tonne, ausgehärtete Überbleibsel der Farben und Lacke zur kommunalen Schadstoffsammlung oder als Gewerbebetrieb ein privates Entsorgungsunternehmen. Ggf. können in Ihrer Gemeinde ausgehärtete Farben und Lacke auch über die normale Restmüll-Sammlung entsorgt werden. Informieren Sie sich hier bitte bei Ihrem kommunalen Entsorgungsbetrieb oder der Umweltbehörde.

2. Flüssige Farben und Lacke gehören in den Sondermüll.

3. Privatpersonen, die Reste von Farben und Lacken aus dem Keller oder der eigenen kleinen Werkstatt loswerden möchten, können die Reste in kleinen Mengen kostenlos zum Händler bringen. Teilweise bieten die Städte und Kommunen auch einen kostenfreien Abholservice an, der jährlich in Anspruch genommen werden kann. Daneben besteht die Möglichkeit, seine Farb- und Lackreste über einen herkömmlichen Wertstoffhof zu entsorgen. Problemstoffe können dort in der Regel kostenlos abgegeben werden, sofern die Mengen "haushaltsüblich" sind, also den Mengen entsprechen, die in einem durchschnittlichen Privathaushalt anfallen.

4. Als Unternehmen (eine große Werkstatt, ein Bauunternehmen oder ähnliches), fallen einige dieser Möglichkeiten weg, weil sie entweder zu teuer oder zu aufwändig sind. Der Händler braucht große Mengen an Farb- und Lackresten nicht entgegennehmen und auch der Abholservice kostet für Unternehmen Geld. Wahrscheinlich ist es am besten, einen Entsorgungsdienstleister mit der Aufgabe zu betrauen und in die individuelle Preisverhandlung zu gehen. Zumindest aber sollten die örtlichen Anbieter ausfindig gemacht und miteinander verglichen werden, um am Ende den besten Service zu den günstigsten Konditionen zu finden.

Wie werden Lacke und Farben final entsorgt?

Lacke und Farben gehen in die Sonderabfallverbrennungsanlage. Teilweise werden Farbabfälle auch zu Ersatzbrennstoff verarbeitet und in Zementwerken eingesetzt.

Welche Behältertypen gibt es für die Entsorgung von Lacken und Farben?

für kleinere Mengen:
Originalgebinde

für größere Mengen:
ASP-Behälter

Was sind verwandte Abfälle?

Chemikalien, Entwickler, Fixierer, Lösemittel, Säuren

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